Liebes Kaninchenpersonal,
ich, Dr. Socke, der einzige Kaninchenexperte mit jahrelanger praktischer Erfahrung als Kaninchen, habe mich entschlossen, mein Fachwissen zu teilen.
Und da ihr als Kaninchenpersonal maßgeblich für das Wohlergehen meiner Artgenossen zuständig seid, richte ich mich an euch. Sofern mein Terminkalender als vielbeschäftigter Experte es zulässt, schreibe ich euch von nun an alle zwei Wochen Wissenswertes und um Kaninchen in diesen Blog.
Nach dem letzten Beitrag haben mich einige Fragen erreicht, die sich rund um das Thema Tipps und Tricks zur Vereinfachung des Gesundheitschecks erstreckten. Da wir nun aus der Sommerpause zurück sind, möchte ich euch mehr davon erzählen.

Zweibeiner sprechen immer gerne von „medical training“, also „medizinischen Übungen“, wenn es darum geht, sich die Gesundheitsvorsorge und -pflege von Tieren zu erleichtern. Ich als Kaninchen finde den Begriff eher diskriminierend und spreche lieber von guten Argumenten, mal nett zu euch Zweibeiner zu sein. Denn meistens haben diese Übungen mit vielen Leckerlies zu tun. 😉
Einige Ideen für medical training möchte ich euch also heute vorstellen. Wenn ihr mehr nutzt, schreibt es mir doch gerne, ich bin neugierig!
Beim wöchentlichen Gesundheitscheck könnt ihr euch und uns das Wiegen erleichtern. Dafür kauft ihr eine flache Babywaage, die wir Kaninchen eigenständig behoppeln können und auf der wir bequem sitzen können. Dann lockt ihr uns mit leckeren frischen Kräutern immer wieder mal ungezwungen drauf und schon bald hoppeln wir zuverlässig auf die Waage, wenn ihr uns wiegen wollt. So spart ihr das Hochnehmen und den damit verbundenen Stress. Tipp: Legt einen kleinen Teppich oder ein Handtuch auf die Waage, damit sie nicht so rutschig ist.
So ähnlich könnt ihr auch das freiwillige Betreten der Transportbox mit uns üben. Lasst dafür zunächst den Deckel ab und serviert zum Beispiel Möhrengrün in der Unterschale der Box. Wenn das zuverlässig funktioniert, gerne auch mit Deckel, aber ohne Tür. Ihr könnt die Box auch im Gehege stehen lassen, wenn ihr mögt. Wichtig ist, dass die Box oft grundlos dasteht und ihr uns oft Leckerlies darin gebt. Mit etwas Übung bleibt uns so das Einfangen vor dem Transport erspart.
Neben diesen beiden eher einfachen Übungen ist es ebenfalls möglich, die Medikamentenaufnahme aus der Spritze zu trainieren. Dazu füllt ihr Möhrenbrei oder Apfelmark (ungezuckert!) in 1ml-Spritzen und füttert uns daraus. Das erfordert auch auf eurer Seite etwas Übung, im richtigen Augenblick abzudrücken. Manchmal helfen wir euch auch, indem wir auf die Spritze beißen. Aber Achtung, bei intelligenten Kaninchen wie mir funktioniert das nur solange das Medikament auch lecker schmeckt (und natürlich auch nur, wenn das Kaninchen nicht gerade krankheitsbedingt gar nichts essen mag). Viele Medikamente dürft ihr mit etwas Leckerem mischen, sodass wir es dann doch gerne nehmen. Fragt dazu bitte immer eure Tierärztin oder euren Tierarzt!

Diese drei Beispiele haben euch hoffentlich nähergebracht, was medical training sein kann. Je nach individuellem Gesundheitsproblem sind die Möglichkeiten kreativ und vielfältig. Wenn ihr Tipps für die Behandlung eures Kaninchens braucht, fragt gerne bei uns in der Gruppe nach: www.facebook.com/groups/123943170977519/
Wie immer dürft ihr euch natürlich auch gerne an mich wenden. Schreibt den Glücklichen Kaninchen auf Facebook oder per Mail an info@glueckliche-kaninchen.org.
Bis dahin oder bis zum nächsten Beitrag herzliche Grüße,
Euer Dr. Socke

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